top of page

Lehmexpress September 2024 Gruppe 2

Im September starten wieder zwei Gruppen des LEHMEXPRSSES nach Südmarokko in die Atlas Chantiers an der Kasbah Caid Ali al Jadida.

Von Samstagabend den 21.September bis Samstagmorgen den 28. September findet ein einwöchiger Workshop 2024 statt. Wer länger bleiben möchte, bekommt die Möglichkeit für sich privat Räumlichkeiten zu mieten.

 Anlässlich des eingereichten Antrages zur Gründung einer Handwerkschule in Agdz/ Asslim bei der deutschen und marokkanischen Botschaft, die ein ganzjähriges Kursangebot anbieten wird, beginnen wir in diesem Jahr mit einem einwöchigen Lehmbaukurs vom 22.09- 29.09.2024.

 

Projektbeginn: Sonntag den 22ten Serptember bis Samstagmorgen den 29.9.2024

Bitte spätestens Samstagabend den 21ten ankommen.

 

Diesjährige Studien- und Arbeitsbereiche:

Tadelakt Kurs mit einem marokkanischen Maalem

  • ​Vorbereitung des Untergrundes

  • Unterputze mischen und verarbeiten

  • Tadelakt mischen und verarbeiten

  • Grundkurs Pigmente

  • Theoretische und praktische Einweisung in Farbsysteme und edle Putz- Oberflächen

Sinn und Zweck der Arbeit:

  • Erlernen und Vertiefung des Wissens.

  • Praktische Auseinandersetzung mit den Materialien und Arbeitstechniken.

  • Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

  • Austausch von Informationen und Wissen.

 

An unserem Objekt „Atlas Chantiers“ haben wir viele Tadelaktarbeiten gemacht. Unser Meister Abderrahman ist ein langjähriger Begleiter der Werkstätten. Im September bieten wir zum ersten Mal einen eigenen Tadelakt Workshop an. Wir werden Wände und Keramiken mit diesem wunderbaren Material aus dem Raum Marrakesch veredeln. Auch werden wir auf Reparaturen und Oberflächenbearbeitung bei Verschleiß und die Behandlung von Rissbildung eingehen.

Organisatorisches

Der LEHMEXPRESS bietet Architekten, Bau- Ingenieuren, Handwerkern, Studenten sowie interessierten Laien ein praktisches Studium der marokkanischen Lehmarchitektur. Unser Arbeitsplatz ist die Kasbah Caid Ali al Jadida in Agdz (800 m).

 

• Agdz

Diese Stadt Agdz, was Ruhestätte bedeutet, mit 10000 Einwohnern erreicht man von Ouarzazate über den 1660m hohen Pass Tizi n`Tinififft am Djebel Tifernine. Dort beginnt die Steinwüste des Jbel Saghro die sich östlich bis zum Qued-Ziz ausdehnt. Im Westen liegt der Anti-Atlas. Das Draa- Tal bildet die Trennungslinie. Agdz liegt in einer wüstenhaften Ebene am Fuß der Djebel Kissane (1531m) direkt an der Qued-Draa. Es ist eingebettet in eine riesige Oase mit Dattelpalmen und wunderschönen Gärten. Im östlichen Teil der Stadt befindet sich die Kasbah Caid Ali al Jadida (circa 190 Jahre) der Familie Ait el Caid. Hinter der Kasbah befindet sich eine halb zerfallene Ksar circa 400 Jahre, mit der älteren Kasbah Caid Ali (circa 350 Jahre alt), die in den letzten Jahren komplett saniert wurde. In den Tälern des Ziz, Dades und der Draa hat sich eine eigene Architektur- und

Siedlungsform gebildet. Traditionell gibt es dort zwei Formen.

 

• Das Ksar

Die ältere Form ist das Ksar oder die Duar. Dies ist eine wehrhafte Stadt, mit Stadtmauern und Wehrtürmen, die bis zu 1000 Menschen Lebens- und Wohnraum bietet. Die Ksar Asslim liegt unmittelbar neben der Kasbah Caid Ali. Sie ist fast vollständig entwohnt und eine Besichtigung ist möglich. In ihr kann man die Miniksar, das einzelne Haus innerhalb der Ksar, besichtigen und die in einer Stadt befindlichen Höfe und Gassen.

 

• Die Kasbah (Tighremt, Tirhermt, Tiguemmi; Plural Tigermatin)

Die zweite Form ist die Kasbah. Es sind Sippenburgen in denen Großfamilien leben. Sie bieten bis zu 80 Personen Platz zum Leben und Arbeiten. Die vorherrschenden Baumaterialien sind Lehm und das Holz der Dattelpalme. Häufig hat sich um eine Kasbah eine Ksar gebildet, sodass die Kasbah inmitten einer solchen Stadt steht. Auch gibt es Städte die nur aus Kasbahs bestehen (Ait Ben Haddou). Das Alter dieser Städte und Burgen ist schwer zu bestimmen. Angaben sind häufig sehr unterschiedlich, doch ist zu sagen, dass die Architekturform bis in die Anfänge der Besiedlung zurück reicht.

 

• Unsere Möglichkeiten

Wir haben die Möglichkeit die Architektur und Lebensformen der Berber in der heutigen Zeit zu studieren und zu erleben.

 

• Zustand

Die Kasbah Caid Ali al Jadida ist im Ostteil seit 2005 nicht mehr einsturzgefährdet. Die statischen Mängel sind behoben. Die Kasbah ist durch zwei wichtige Sanierungsmaßnahmen gesichert. Im Moment wird sie nicht mehr genutzt, da der Wirtschaftsbetrieb der Familie durch die Pandemie bedingt geschlossen ist. Die Familie und der LEHMEXPRESS arbeiten gemeinsam, aber zeitlich unabhängig an dem Erhalt.

 

• Ziel

Der Erhalt der Kasbah Caid Ali el Jadida ist gesichert. Seit einigen Jahren bauen wir die Atlas Chantiers auf. Wir nennen die Schule

 

"Chantier pour la conservation de l' architecture en terre".

 

Dort wollen wir unser Wissen weiterverbreiten und ein Archiv sowie eine Bibliothek über den Bestand und die Lehmbaukultur aufbauen.

 

• Die Familie

In den Nebengebäuden der Kasbah lebt der Sippenvater Sidi Ahmed und drei seiner Söhne Mohammed, Mbarek und Hassan mit deren Familien. Seit der Wirtschaftsbetrieb vor zwei Jahren geschlossen wurde leben sie privat dort.

 

• Organisatorisches

Das Projekt beginnt am Samstagabend den 21.09. und endet am Samstagmorgen den 28.09. Treffpunkt ist die Atlas Chantiers an der Kasbah Caid Ali al Jadida in Asslim. Spätestens Samstagsabend den 21.09. ankommen damit wir den Sonntag als Begrüßungstag haben. Dann können wir in Ruhe das Gelände besichtigen und den Arbeitsplatz inspizieren, um Montag dann in Ruhe mit den Arbeiten zu beginnen.

 

• Kosten

Wir bieten keine Flüge für unser Projekt an. Die meisten Teilnehmer organisieren die Anfahrt selbst und reisen durch das Land. Die Kosten für diese Zeit für Unterkunft, Verpflegung, Ausbildung und Betreuung betragen 680 €.

Im Preis enthalten sind alle anfallenden Kosten für die Zeit dort in Asslim. Die Transportkosten für die Reisen in die oben ausgeschriebenen Orte am Wochenende zwischen den Arbeitstagen werden auf die Teilnehmer umgelegt. Ihr braucht noch

Taschengeld und die Kosten für eure Reise nach Asslim und zurück. Eine weitere Möglichkeit einer gemeinsamen Reise von Marrakesch nach Asslim und zurück besprechen wir, wenn wir wissen, wann wer und wo ankommt. Wir organisieren dann ein

Taxi oder einen Bus an einem vereinbarten Ort, den ihr dann nutzen dürft. Die Kosten werden auf die Mitreisenden umgelegt.

 

• Flug und Anreise

Die Ryanair fliegt nach Marrakech. Von dort geht es mit dem Bus nach

Agdz. Circa 6 Stunden oder ein von uns organisiertes Taxi direkt in die Schule.

 

• Zahlung des Teilnehmerbeitrages:
bringt den Teilnehmerbeitrag mit nach Asslim und gebt ihn mir vor Ort. Seit Corona sind viele Teilnehmer gar nicht angekommen und dann haben wir das Problem der Rücküberweisungen.

Wenn euch das zu unsicher ist, überweist den Geldbetrag auf mein Konto der Raiffeisenbank Neustadt eG:
IBAN: DE39 5706 9238 0100 3924 89
BIC: GENODED1ASN
Kontoinhaber: Manfred Fahnert
Bitte unbedingt den Verwendungszweck „LEHMEXPRESS 2024 September, Gruppe 2“ angeben!

 

• Unterkunft und Verpflegung

untergebracht werden wir in diesem Jahr entweder in den Räumen der Schule oder in einem traditionellen Lehmhaus im Ort, circa 3 Minuten zu Fuß. Die Räume haben einen einfachen Charakter, Teppiche auf den Böden, einfache Matratze mit Bezug, Kopfkissen und warme Decke. Ebenso wie die Berber in der Kasbah früher gelebt haben. Dicke Lehmwände halten uns warm und das Klima innen ist einmalig. Es existieren zwei Toilettenräume mit Duschen in den Werkstätten. Wir haben eine Küche in der Schule mit einer marokkanischen Köchin und ihren Mitarbeitern. Natürlich gibt es vegetarische Gerichte, ihr müsst euch nur melden.

 

Die genaue Adresse:

Atlas Chantiers, Agdz, Duar Asslim

bp: 23 Agdz

https://earth.google.com/web/@30.71279884,-6.44476295,934.4707286a,204.15772822d,35y,0h,0t,0r

 

Hausaufgaben:

Wenn Ihr euch für dieses Projekt entscheidet, ist es wichtig, dass ihr euch im Vorfeld mit dieser Kultur und Architektur befasst. Durch die Andersartigkeit werdet Ihr sonst überrascht werden. Die labyrinthartigen Burgen und Städte sind dermaßen verwirrend,

dass man eine ganze Zeit braucht, um sie zu verstehen. Genauso ist es mit den Sitten und Gebräuchen. Darum bitte ich euch im vornherein, macht euch kundig, lest etwas über Land und Leute, so dass Ihr mit dem nötigen Verständnis in dieses Land kommt.

Dieses ist enorm wichtig und nicht zu unterschätzen. Wir gehen in eine uns fremde Kultur, und müssen dieser mit Respekt und Aufmerksamkeit begegnen, sonst überfordern und verwirren wir diese Menschen. Dieses kann nicht das Ziel unseres Projektes sein. Die Berber sind ein sehr feinfühliges Volk, mit viel Stolz und Ehrgefühl, welches wir nicht verletzen dürfen.

 

Literatur:

Jürgen A. Adam, Wohn- und Siedlungsformen im Süden Marokkos,

Texte zur Architektur,

Verlag Georg D. W. Callwey, München. Dieses Buch wird nicht mehr gedruckt. Wer will

bekommt einen Link zu meiner Dropbox.

Reiseführer sind sehr praktisch. 

Erika und Astrid Därr: Marokko - Reise Know-

How. Er ist das Nonplusultra, informativ und unglaublich ausführlich.

ISBN 978-3-8317-3160-2

Empfehlen kann ich den von Lutz Redecker im Michael

Müller Verlag, Südmarokko.

Südmarokko: Reisehandbuch mit vielen praktischen Tipps. : Redecker, Lutz: Amazon.de: Bücher

 

KulturSchock Marokko, Alltagsleben, Tradition, Begegnungen von Muriel Brunswig beim Reise Knowhow. Verlag Peter Rump, 

ISBN 978-3-8317-3339-2

 

Anmeldung:

Das Formular findet ihr unter www.atlas-chantiers.de. Bitte druckt es von der Webseite aus, und sendet es mir ausgefüllt per E-Mail zu. Dann steckt ihr es in ein Couvert und sendet es per Post an unsere Adresse. Teilnehmerzahl: minimal: 7 Personen, maximal: 20 Personen Nun ist das Wesentliche geschrieben, wenn Ihr noch Fragen habt, mailt sie mir, oder ruft einfach an.

 

Ansprechpartner

Manfred Fahnert

Hofstraße 2b

53567 Asbach-Hussen

Mobil und WhatsApp 0049/0/160-5532901

E-Mail: kontakt@lehmexpress.de

WEB: www.atlas-chantiers.de

 

Zum Schluss noch ein paar Dinge als Information: Jeder Teilnehmer dieser Maßnahme fährt auf eigene Verantwortung. Im Schadensfall muss er bei Verschuldung selbst haften. Es gibt keinen, der aus diesem Projekt wirtschaftlichen Nutzen zieht. Alle überschüssigen Gelder bleiben auf dem Konto und sind endgültig für den Bau einer Schule für die Dokumentation und den Erhalt der traditionellen Lehmbauweise in Südmarokko.

 

Mit herzlichen Grüßen euer

Manfred Fahnert

20210215_184940.jpg
02001 (5).JPG
20210215_185044.jpg
IMG_6700.JPG
IMG_6957 - Kopie.JPG
bottom of page